Die körpereigenen Selbstheilungskräfte unterstützen.
Mehr von sich wahrnehmen, sich müheloser und freier bewegen und entfalten.
Körperarbeit schult Sensomotorik und Eigenwahrnehmung (Propriozeption).
Klingt sehr trocken, bedeutet aber: Sich selbst mehr spüren! Verbindung und Austausch!
Erstarrtes kommt in Bewegung, mehr Energiefluss, Durchblutung, Belebung, Schmerzreduktion…
Spüren, was einem guttut und was nicht und dementsprechend agieren. Beweglichkeit und Handlungsfähigkeit, innere Freiheit und Verbundenheit …
Alles, was wir erleben, erleben wir im Körper. Und antworten darauf mit körperlichen Reaktionen.
Kontinuierlich werden körperliche Prozesse angeregt und ausgelöst, die die Abstimmungsvorgänge innerhalb des Körpers und mit unserer Umgebung aufrechterhalten:
Unsere Selbstheilungskräfte.
Ob Körper – Seele – Geist oder Herz – Bauch – Hirn, … -die verschiedenen Ebenen unseres Seins sind untrennbar miteinander verbunden, und sämtliche Lebensvorgänge beeinflussen einander.
Was uns emotional berührt, lässt uns körperlich reagieren (Herzklopfen, Weinen, Lachen, Erstarren, Erröten, Aufatmen …),
inspirierende Gedanken oder Sinneswahrnehmungen machen uns innerlich weit,
wohingegen die Erinnerung an ein Ärgernis uns spürbar aufs Neue hochkochen lässt.
Und wer chronische Schmerzen oder Symptome kennt, weiß um deren Wirkung auf die Stimmung.
Unsere persönliche Geschichte wirkt nach im Körper, in allen Zellen, sitzt uns buchstäblich in den Knochen und wird in angespannten Muskeln und verklebten Faszien gehalten.
Inzwischen ist auch neurowissenschaftlich belegt, dass Gefühle, Gedanken, ausgeführte oder unterlassene Handlungen, Erlebnisse und unsere Schlussfolgerungen daraus ihre Spuren im Körper hinterlassen und sich auf unser gegenwärtiges Tun auswirken.
Unsere Haltung gegenüber dem Leben und unserer Umgebung zeigt sich im Körper. Unsere Gewohnheiten (bzw. Strategien, die wir einsetzen, um mit den Anforderungen des Alltags umzugehen) haben körperliche Komponenten.
Allgemein gesagt: Schmerz entsteht dort, wo der Energiefluss eingeschränkt ist (z.B. durch Verspannungen). Kommt hier wieder Beweglichkeit zurück und dadurch die Energie ins Fließen, löst sich auch der Schmerz.
Wir alle reagieren auf Belastendes unbewusst mit Muskelanspannung.
Diese geht uns -unbemerkterweise- „in Fleisch und Blut” über, formt Bindegewebe und Faszien und wird immer mehr zu unserer „normalen Haltung”.
So erzeugen wir das, unter dem wir leiden.
(Es gibt natürlich auch äußere Faktoren. Wenn man diese beeinflussen kann -wunderbar! Wenn nicht, kann man sich dem widmen, worauf man Einfluß hat: Sich Selbst…)
Unangenehmes wollen wir nicht spüren -ob es nun körperliche oder seelische Schmerzen sind, Gefühle wie Scham oder Peinlichkeit, oder zu wissen, dass einem gleich eine unangenehme Situation bevorsteht…
Unbewusst reagieren wir mit Anspannung, um uns das Unangenehme vom Leib zu halten. Angst und Schmerz sind dabei die zentralen Größen -sie sind überlebenswichtig, aber niemand mag sie spüren.
Also investieren wir alle (meist unbewusst) viel Energie, um Angst und Schmerz zu vermeiden, zu kontrollieren oder zu betäuben – mit Mustern, die wir „in der Not” entwickelt haben, also wenn etwas in unserem Leben „zu viel” war (zu intensiv, zu häufig oder zu lange andauernd).
Das kann ein Unfall gewesen sein, die Erfahrung von Bedrohung oder Gewalt, die überängstliche oder unberechenbare Umgebung, aber auch der Verlust des geliebten Kuscheltieres …
Unabhängig davon, ob wir uns daran erinnern oder nicht, ob wir es für banal oder für traumatisierend halten: wir halten die Anspannungsmuster im Körper fest, mit denen wir „damals” reagiert haben.
Und: In gegenwärtigen belastenden Situationen, in denen wir uns überfordert fühlen, werden genau diese Muster angesprochen und aktiviert.
Das bedeutet aber auch: Wir reagieren immer gleich.
Deshalb erleben wir auch „immer wieder” das Gleiche, sind „immer wieder” konfrontiert mit einer Thematik, mit unserem „wunden Punkt”.
Je mehr wir im gegenwärtigen Spüren ankommen,
umso weniger verlieren wir uns im Leiden/ Hadern/ inneren Kommentieren/ Verzweifeln/ Beschuldigen/ Bereuen/ Lösungen-Suchen – also im endlosen Hin & Her von Gedanken zu Emotionen und den damit einhergehenden Spannungszuständen.
Alles, was man beeinflussen kann, passiert im Hier & Jetzt
Wir können lernen, weniger im Widerstand zu sein gegen Schmerz/ Angst/ unsere gegenwärtige Situation: Uns innerlich weniger dagegen zu halten/anzuspannen, sondern diesen Kräften in unserem Körper Raum zu erlauben. Dem gegenwärtigen Moment mit einem “Inneren JA” begegnen.
So fließt unsere Energie anstatt festzustecken:
-der Körper reguliert sich selbst („Selbstheilungskräfte“) und wir sind handlungsfähig.
Das kann man lernen wie Fahrradfahren oder Wellenreiten:
Sich nicht festklammern und auf die Angst vorm Fallen fixieren, sondern gegenwärtig und „im Körper” sein, die eigene Mitte wahrnehmen, den Atem fließen lassen und sich dem eigenen Gleichgewichtssinn und der Bewegung anvertrauen.
In diesem Zustand erleben wir Halt in der Bewegung, ein Verbunden-Sein mit sich und der Welt.